Sonntag, 7. Januar 2007

Hoeneß mein Held!

Für mich als Bayern-Fan ist Uli Hoeneß ja so etwas wie ein Held. Klar.

Aber abgesehen davon, dass er für mich der FC Bayern ist, dafür steht, wofür für mich der FC Bayern steht (nein, nicht für Arroganz und Überheblichkeit), gibt er immer wieder Klasse-Interviews. Aktuell im Trainingslager in Dubai schon wieder eins.

Ich zitiere mal meine Highlights:

Zum Thema "Erwartungshaltung":

WELT.de: Der FC Bayern München kann sich nun mal kein Übergangsjahr ohne Titel erlauben.

Hoeneß: Ich als Uli Hoeneß würde das schon durchstehen. Aber so ein ganzer Verein? Ich dachte: Was ist hier los? Nach sechs Wochen und zwei Niederlagen hat man in der Außendarstellung gemeint, bei den Bayern gibt es Auflösungserscheinungen. Die schwierigste Aufgabe ist es eben, eine neue Mannschaft aufzubauen und trotzdem nicht Fünfter, Sechster oder Siebter zu werden. Was in den letzten zwanzig Jahren oft passiert ist, bei Milan, Barcelona, Juventus oder auch Ajax. Wenn wir Zweiter werden, ist das schon kritisch. Aber ich glaube, wir bekommen das ganz gut hin.


Zum Thema "Umbau der Mannschaft":

WELT.de: Wie weit sind Sie mit dem Umbau der Mannschaft?

Hoeneß: Wir haben zuletzt sechs sehr starke Spieler verloren. Teilweise haben wir sie schon ersetzt. Und in der nächsten Transferperiode werden wir den Rest nachholen. Wir haben da schon einiges vorbereitet, haben einen Transfer fast abgeschlossen, bei den anderen sind wir auf einem guten Weg.


Und mein Lieblingszitat zum Thema "Schlaudraff":

WELT.de: War der Schlaudraff-Transfer für Sie eine persönliche Genugtuung?

Hoeneß: Ich war ja vor kurzem in so einer Runde, beim DSF, mit so ein paar Freunden von Werder Bremen. Einer, der immer so tut, als würde er bei Klaus Allofs im Ehebett schlafen, hat dabei gesagt: Ich weiß genau, dass der Schlaudraff zu Werder geht. Da habe ich mir gedacht: Das will ich jetzt einmal ganz genau wissen. Ich habe den Schmadtke angerufen, der mir gesagt hat, dass sie noch keinen Deal mit den Bremern hätten. Hab' dann mein offizielles Interesse angemeldet und schließlich richtig Gas gegeben, wie schon lange nicht mehr. Selten habe ich so hartnäckig an einem Transfer gearbeitet. Das war eine konzertierte Aktion. In einer gewissen Größenordnung, bei Transfers mit zwei, drei, vier bis zu zehn Millionen, kann uns eben keiner das Wasser reichen. Das musste schon einmal gezeigt werden.


;-)

7. Januar 1994

Mitten im kalten Winter, am 7. Januar 1994 strömten 3.000 Fans auf das Gelände an der Säbener Straße, um sich das Training anzuschauen. Oder, um genauer zu sein:

Franz Beckenbauer, den neuen Trainer des FC Bayern!

20 Spieltage waren schon absolviert, der FCB hielt sich mühsam auf Platz 3 - im Europapokal und DFB-Pokal waren die Bayern schon draußen.

Da musste der alte Trainer Erich Ribbeck gehen, denn der 13. Meistertitel sollte endlich her!

Ribbeck hatte den FC Bayern im März 1992 übernommen und den kriselnden Verein noch ans rettende Ufer gebracht. In der Spielzeit 1992/93 führte er den FCB zur Vize-Meisterschaft hinter Werder Bremen.

Die Spieler beklagten Ribbecks Defizite in Sachen Menschenführung und warfen "Sir Erich" auch mangelnde Kompetenz vor.

"Trainer, Sie sind der einzige Mann im Verein, der keine Ahnung vom Fußball hat", sagte Jan Wouters ihm direkt ins Gesicht. Und Thomas Berthold beschwerte sich: "Ribbeck trainiert wie vor 30 Jahren."