Samstag, 24. Februar 2007

Europapokal, Spanien und die Bundesliga

Zum Ende der Hinrunde hatte ich mir eigentlich fest vorgenommen, was zum Thema Europapokal und der deutschen Bundesliga im selben zu schreiben.

Das habe ich dann verschoben auf den Rückrundenstart und danach auf den Re-Start des Europapokals.

Erst jetzt nehme ich mir aber mal das Herz und die Zeit das auch wirklich in Buchstaben und Text zu gießen, was zu sagen ist.

Die Bayern haben in Madrid verloren, haben eine mittelprächtige erste Halbzeit abgeliefert, durch die zweite Halbzeit aber durchaus eine gute Chance aufs Viertelfinale.

Leverkusen und Bremen konnten sich im UEFA-Pokal ins Achtelfinale spielen.

Klingt zunächst mal ganz gut. Im Hinterkopf hatte ich für einen solchen Bericht allerdings auch noch die Schmähungen der spanischen Presse (nach dem Vorrunden-Ausscheiden Werders gegen Barcelona) bzgl. der Stärke der Bundesliga.

Inzwischen ist das alles irgendwie ein bißchen anders.

Zum einen weil Madrid durchaus gegen Bayern ausscheiden kann und z.b. Barcelona (das Spiel habe ich nämlich gesehen) nach einen Grottenkick gegen Liverpool und der damit verbundenen Heimniederlage als Titelverteidiger erst Recht vor dem frühen Aus steht.

Die deutschen Vereine und da in erster Linie Werder Bremen (auch dieses Spiel durfte ich die letzten 75 Minuten verfolgen) brauchten ihrerseits aber wohl jede Menge Glück und gute Torhüter um die Runden zu überstehen.

Zunächst und nach dem Hinspiel war ich erschrocken, wie schwach Ajax ist und wie sehr nur noch ein Schatten seiner selbst.

Die erste Halbzeit in der halbgefüllten Amsterdam-Arena bestätigte meinen Eindruck.

Was dann allerdings in HZ2 passierte, grenzte zum einen an Selbstaufgabe der Bremer und gipfelte zum anderen in kaum für möglich gehaltene "Todessehnsucht" - im fußballerischen Sinne.

Hätte Schmerlappen Wiese nicht zwei-, dreimal mit Weltklasse-Paraden gerettet, Bremen hätte ein noch nie erlebtes 1:5-, 1:6- oder gar 1:7-Fiasko erlebt.

Die Statistiker haben nun ausgerechnet, dass wir Deutschen zwar erneut einen Platz in der UEFA-5-Jahreswertung (an Portugal) verloren unseren Vorsprung auf dem ominösen 7.Platz (auf Rumänien) aber vergrößern konnten, da den Rumänen schon alle Mannschaften verlustig gegangen sind.

Na dann ist ja alles bestens.

Ich wiederhole mich da gerne, auch in Anbetracht der aktuellen Tabellenplatzkrise der Bayern:

Mir persönlich ist es sch**ssegal, ob der vierte, dritte, oder nur noch der zweite Platz zur Teilnahme an der Championsleague berechtigt.

Wenn die Bayern diesen Platz nicht erreichen, dann haben sie in der CL auch nichts zu suchen.

Einige andere Vereine sehen das anders, aber derlei Fahrstuhlmannschaften haben imho ja auch nix in Europa zu suchen - ebenfalls eine von mir bekannte Aussage.

Warten wir jetzt erstmal das Rückspiel der Bayern ab.

Dann reden wir weiter!

Medienjunkie

Ok.

Es war nur eine kleine Meldung und auch nur in der Spocht-B**D.

Aber trotzdem wird Willi Breuer imho keine Geschichten erzählen. Wieso auch?

Der eine oder andere wird sich jetzt fragen, wer nun dieser Willi Breuer wieder ist?!

Willi Breuer ist, bzw. war der Bundestrainer der Nationalmannschaft der Menschen mit geistiger Behinderung, die, im Fieber der 2006er WM-Begeisterung, den dritten Platz bei deren WM in Deutschland belegte.

Im Gegensatz zu Klinsi und Co. macht Breuer seinen Job ehrenamtlich und muss "nebenbei" noch einen richtigen Job ausüben.

Diesen Zustand zu ändern wurde ihm in der Euphorie des letzten Jahres wohl versprochen und - nicht gehalten.

Aus Frustration darüber trat er zurück. Seiner gesamter Trainerstab gleich mit.

Interessant an diesem Vorgang ist übrigens auch die Tatsache, dass ein Christoph Daum, bei der WM medienwirksamer Co-Trainer Breuers, mit Breuer, entgegen seiner Ankündigungen, keinen weiteren Kontakt hielt und keinerlei Unterstützung und Hilfe anbot.

Das kann man jetzt gut oder schlecht finden, für mich ist das allerdings keine Überraschung und eine Bestätigung meines Bauchgefühls, das ich hatte, als ich von Daums Engagement bei der Behinderten-WM zum ersten Mal hörte...

Abschied des Gitarrenspielers

Ebenfalls im Kicker las ich am Donnerstag, dass sich aufgrund seiner (berechtigten) Nichtberücksichtigung für das Real-Spiel, unser spezieller Freund Roque Santa Cruz (erneut) mit Abwanderungsgedanke trägt.

Na endlich kann ich da nur sagen.

Ich will solche Spiele wie in Aachen nicht mehr sehen. Echt nicht.

Der Witz ist übrigens seine Begründung (für seine "Leistungen"):

"Ich brauchen meinen Rhythmus und mehr Sicherheit, dazu brauche ich Spiele. Ich muss zu einer Mannschaft, wo ich spiele, spiele, spiele. Wenn ich nicht häufiger spiele, kann ich nicht bringen, was ich eigentlich kann."

Stimmt, Ist für mich ohnehin der Witz, dass einer wie RSC Kapitän einer Nationalmannschaft ist. Wie schlecht ist Paraguay eigentlich?

Davon abgesehen:

Will uns Santa Cruz damit etwa sagen, dass man ihn nur mal eine Hinrunde lang über 90 Minuten spielen lassen müsse und dann wird er zum neuen Gerd Müller?

Nur zu Erinnerung: Santa Cruz versucht seit 1999 bei uns mal mehr als 5 Tore pro Spielzeit zu erzielen. Dabei hatte er je nach Saison 22-29 Spiele Gelegenheit.

Irgendwann ist Schluss!

Hat UH schon mal in Wolfsburg oder Salzburg angerufen?

Fußball und südländische Männer

Das Thema "Männer" in südlichen Ländern wie Italien, Spanien oder Griechenland ist schon ein sehr spezielles. Kommt noch das Thema "Fußball" hinzu wird es kompliziert.

Da kann eine Niederlage schon mal schnell mal jede Menge Adrenalin freisetzen.

Zu dumm nur, dass Real Madrid am letzten Dienstag gar nicht gegen die Bayern verloren, sondern vielmehr gewonnen hat.

Die Frustration bei den versammelten Stierkämpfern auf dem Rasen, auf den Tribünen und an den Redaktionstischen der spanischen Boulevard-Presse lag wohl eher im späten, zweiten Gegentor der Bayern, durch unseren Besten, Mark van Bommel begründet.

Einen van Bommel, seines Zeichens auch noch Ex-Spieler des verhassten Teams aus Barcelona, dass den selbsternannten Galaktischen nun schon seit Jahren die lange Nase zeigt und mit dafür verantwortlich ist, dass die Bestia blanco seit gefühlten Lichtjahren ohne Titelgewinn ist.

Ich kann verstehen, dass da bei einigen die Nerven blank liegen, vor allem, wenn man das Spiel gesehen hat (was mir nicht vergönnt war) und sich daran erinnert, dass die Bayern eine rabenschwarze erste Halbzeit abgeliefert haben (sollen) und nur die zweite Halbzeit in etwa den eigenen Ansprüchen standhielt - mit dem angesprochenen 2:3 als Höhepunkt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Galaktikos in München in den letzten Jahrzehnten zumeist regelmäßig abgefidelt wurden.

Anders ist der Protest Reals gegen das Spiel nicht zu erklären. Ein Protest, der allen Ernstes auf eine flüchtige Geste van Bommels beruht (die imho mehr als berechtigt war).

Das hat schon italienische Dimensionen würde ich sagen.

P.S. Besonders bemerkenswert fand ich übrigens im Urlaub morgens die Bemerkung auf Radio SH, als man davon sprach, dass "den Bayern gegen Madrid nicht der erhoffte Befreiungsschlag gelungen sei" - was bitte hat man erwartet?

Das Real gegen uns genauso grottig spielt, wie in der spanischen Liga?
Das Real nicht die CL als einzige Chance zur Wiedergutmachung dieser Saison sieht?
Das die Bayern in Bernabeu mit 4:0 gewinnen?

Offensichtlich.