Man kann von der

Vertragsverlängerung von Oliver Kahn halten was man will, sie für gut oder schlecht halten und manche Journalisten freuen sich mit Sicherheit, zwei weitere Jahre am Torhüter des FC Bayern 25% ihrer "journalistischen" Tätigkeit ausrichten zu können.

Ein Vertreter Letzterer ist der einschlägig bekannte Oliver Fritsch, der in seinem heutigen if-Newsletter einmal mehr seine Künste zelebriert..

Um das nochmal klarzustellen, ich habe nichts gegen eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema FC Bayern im allgemeinen und Oliver Kahn im speziellen, aber bei Fritsch gewinnt man immer und immer wieder den Eindruck, dass er seine Zeitungen geradezu nach Meldungen durchsucht, die in dieses - sein - Weltbild passen, so auch heute:

Er zitiert Matti Lieske (BLZ), der Oliver Kahn für einen antiquierten Torhüter von gestern hält, der keinen modernen Fußball spielt, sondern zur alten Schule und somit weg gehört (vor allem aber nicht bei der WM ins Tor) - wie gesagt, diese Meinung kann man teilen, muss man aber nicht, meine Meinung zu diesem Thema sollte bekannt sein - den Vogel schießt Fritsch aber ab, als er diesen Bericht um ein Zitat der 11 Freunde erweitert:

Von den 11 Freunden hört man: "Oliver Kahn wird 2006 deswegen im Tor stehen, weil er die besseren und mächtigeren Fürsprecher hat als seine Kontrahenten: seine Vorgesetzten vom Branchenführer Bayern München und dessen Freunde, Gehilfen und Soldaten in Medien und Öffentlichkeit. (...) Der Beste muss spielen, nicht der mit den meisten, lautesten und stärksten Freunden."

Jetzt könnte man denken, klasse, da hat Fritsch aber gut recherchiert und einen Bericht gefunden, der den darüber zitierten prima ergänzt - dumm an der Sache ist jetzt nur, dass obiger Bericht zwar tatsächlich in Ausgabe 49 der 11 Freunde steht, der Autor dieses Berichtes aber Oliver Fritsch höchstselbst war!

Wie nennt man sowas in der Journalisten-Sprache?

Ein Perpetuum mobile?

Ich für meinen Teil war halt ziemlich sprachlos, als ich diese süße Kleinigkeit entdeckte...

Und für alle, die immer noch denken, ich wäre völlig kritikunfähig, oder würde nur, mir und meinem Verein wohlgesonnene Medien konsumieren, sei erwähnt, dass ich letzte Woche sogar ein Abo der 11 Freunde abgeschlossen habe, obwohl, oder vielleicht gerade weil einer wie Fritsch dort die erwähnte Kolumne hat!