Letzte Woche stand ein
interessanter Artikel auf SpOn.
Es ging dabei um das 40-jährige Jubiläum des BFC DynamoOst-Berlin...
Man kann über diesen Verein denken was man will (und das habe ich ja auch schon getan), aber so alle Sinne beeinander haben die aktuellen Vertreter dieses Vereins nun auch wieder nicht:
Die Begriffe "Mielke" und "Stasi" fallen auch heute noch zuerst, wenn man an den derzeitigen Tabellensechsten der Oberliga Nordost Nord denkt. Die zwischenzeitliche Umbenennung des Vereins, der zwischen 1990 und 1998 unter dem Namen FC Berlin antrat, konnte die Vergangenheit nicht vergessen machen. Zudem verbindet man mit dem BFC seine rechtsradikalen, gewaltbereiten Fans, die nach der Wende statt der Fußballer die Schlagzeilen dominierten. "Wir sind doch sowieso die Bösen", sagt Mario Weinkauf, der Präsident des Vereins, lakonisch.
Woher das wohl kommt, Weinkauf?
Der BFC Dynamo war nun einmal der Verein der Stasi, das ist historisch belegt, oder?
Insbesondere aufgrund vieler fragwürdiger Schiedsrichterentscheidungen verstärkte sich in der DDR die Wut auf den "Schieboar-Meistoar BähäfZäh", wie die zornigen Massen skandierten. Davon will Christian Backs, der sieben Meistertitel mit dem BFC errang, auch heute nichts wissen. Die Mannschaft sei einfach zu stark gewesen, erklärt er. Der Mithilfe der Schiedsrichter bedurfte es gar nicht.
Erstaunliches Weltbild...
Dass es sie gab, will er nicht leugnen. Die Fakten sprechen eine zu deutliche Sprache. Die "Berliner Zeitung" recherchierte, dass sieben jener zehn angeblich Unparteiischen, die am häufigsten Spiele des BFC pfiffen, Offiziere der Stasi oder Informelle Mitarbeiter waren.
So ein Zufall...
Ein weiteres düsteres Kapitel der BFC-Geschichte war laut dem Potsdamer Historiker Giselher Spitzer der Einsatz von verbotenen Substanzen. So sollen 15 Spieler des Hauptstadtvereins in Europacup-Heimspielen Amphetamine eingesetzt und daraufhin bisweilen deutlich gewonnen haben. Betroffen sei auch das Erstrundenspiel 1988 im Europapokal der Landesmeister gegen Werder Bremen. Im Hinspiel gewannen die Berliner deutlich 3:0, im Rückspiel in Bremen verzichtete der Club dann angeblich aus Angst vor Kontrollen auf die Psychopharmaka, verlor prompt mit 0:5 Toren - und schied doch noch aus.
Alles nur (West-)Propaganda, Sieger-Justiz - Geschichtsfälschung?
Präsident Weinkauf nennt die Posse um die Meistersterne übrigens "Aggressives Marketing".
Um vom schlechten Image wegzukommen soll im Sommer sogar ein Trainingslager in Israel stattfinden - was einen interessanten Aspekt darstellt, denn...
...mit dem rechtsextremen Anhang möchte man nichts mehr zu tun haben. Doch nur mit Hilfe dieser Kreise hat man es nach der Insolvenz 2002 geschafft, den Verein am Leben zu halten, wie Weinkauf eingesteht. Die Kooperation sei notgedrungen erfolgt. Ob man die Geister, die man rief, so einfach wieder los wird, darf bezweifelt werden.
Und damit man mir hier - einmal mehr - keine Feindseligkeit Richtung Osten nachsagen kann: Es geht mir hierbei nicht um die Ostdeutschen, sondern nur um diesen Verein, seine Historie und den aktuellen Umgang damit - über Nazi-Vergangenheiten von Westvereinen würde ich genauso urteilen!
Gerne können wir hier übrigens mal über die diesbzgl. Vergangenheit des FC Bayern reden - einige wären mit Sicherheit ziemlich überrascht, was dabei für Fakten an den Tag treten würden...
Es ging dabei um das 40-jährige Jubiläum des BFC Dynamo
Man kann über diesen Verein denken was man will (und das habe ich ja auch schon getan), aber so alle Sinne beeinander haben die aktuellen Vertreter dieses Vereins nun auch wieder nicht:
Die Begriffe "Mielke" und "Stasi" fallen auch heute noch zuerst, wenn man an den derzeitigen Tabellensechsten der Oberliga Nordost Nord denkt. Die zwischenzeitliche Umbenennung des Vereins, der zwischen 1990 und 1998 unter dem Namen FC Berlin antrat, konnte die Vergangenheit nicht vergessen machen. Zudem verbindet man mit dem BFC seine rechtsradikalen, gewaltbereiten Fans, die nach der Wende statt der Fußballer die Schlagzeilen dominierten. "Wir sind doch sowieso die Bösen", sagt Mario Weinkauf, der Präsident des Vereins, lakonisch.
Woher das wohl kommt, Weinkauf?
Der BFC Dynamo war nun einmal der Verein der Stasi, das ist historisch belegt, oder?
Insbesondere aufgrund vieler fragwürdiger Schiedsrichterentscheidungen verstärkte sich in der DDR die Wut auf den "Schieboar-Meistoar BähäfZäh", wie die zornigen Massen skandierten. Davon will Christian Backs, der sieben Meistertitel mit dem BFC errang, auch heute nichts wissen. Die Mannschaft sei einfach zu stark gewesen, erklärt er. Der Mithilfe der Schiedsrichter bedurfte es gar nicht.
Erstaunliches Weltbild...
Dass es sie gab, will er nicht leugnen. Die Fakten sprechen eine zu deutliche Sprache. Die "Berliner Zeitung" recherchierte, dass sieben jener zehn angeblich Unparteiischen, die am häufigsten Spiele des BFC pfiffen, Offiziere der Stasi oder Informelle Mitarbeiter waren.
So ein Zufall...
Ein weiteres düsteres Kapitel der BFC-Geschichte war laut dem Potsdamer Historiker Giselher Spitzer der Einsatz von verbotenen Substanzen. So sollen 15 Spieler des Hauptstadtvereins in Europacup-Heimspielen Amphetamine eingesetzt und daraufhin bisweilen deutlich gewonnen haben. Betroffen sei auch das Erstrundenspiel 1988 im Europapokal der Landesmeister gegen Werder Bremen. Im Hinspiel gewannen die Berliner deutlich 3:0, im Rückspiel in Bremen verzichtete der Club dann angeblich aus Angst vor Kontrollen auf die Psychopharmaka, verlor prompt mit 0:5 Toren - und schied doch noch aus.
Alles nur (West-)Propaganda, Sieger
Präsident Weinkauf nennt die Posse um die Meistersterne übrigens "Aggressives Marketing".
Um vom schlechten Image wegzukommen soll im Sommer sogar ein Trainingslager in Israel stattfinden - was einen interessanten Aspekt darstellt, denn...
...mit dem rechtsextremen Anhang möchte man nichts mehr zu tun haben. Doch nur mit Hilfe dieser Kreise hat man es nach der Insolvenz 2002 geschafft, den Verein am Leben zu halten, wie Weinkauf eingesteht. Die Kooperation sei notgedrungen erfolgt. Ob man die Geister, die man rief, so einfach wieder los wird, darf bezweifelt werden.
Und damit man mir hier - einmal mehr - keine Feindseligkeit Richtung Osten nachsagen kann: Es geht mir hierbei nicht um die Ostdeutschen, sondern nur um diesen Verein, seine Historie und den aktuellen Umgang damit - über Nazi-Vergangenheiten von Westvereinen würde ich genauso urteilen!
Gerne können wir hier übrigens mal über die diesbzgl. Vergangenheit des FC Bayern reden - einige wären mit Sicherheit ziemlich überrascht, was dabei für Fakten an den Tag treten würden...
Ballaballa - MythosBayern - 22. Jan, 21:44