Freitag, 12. November 2004

Jedes Jahr aufs Neue

wird diese alte Geschichte wieder hervorgeholt...

Zumindestens in den Jahren, in denen der VfL Bochum 1848 in der ersten Liga spielt - aber egal...

Wie gesagt diese Geschichte wird immer wieder aufgewärmt:An jenem Samstagnachmittag im Jahr 1973 hilft es den Anhängern des Bayern-Fanclubs "Südkurve" wenig, dass ihre Mannschaft im Bochumer Ruhrstadion mal wieder gewonnen hat. Auf dem Weg zum Hauptbahnhof pöbeln enttäuschte VfL-Zuschauer die Fans des bayerischen Serienmeisters an. Beleidigungen und erste Handgreiflichkeiten sind Anzeichen für eine bevorstehende Keilerei - und die Männer mit roten Schals und Trikots sind klar in der Unterzahl.

Aber plötzlich geschieht ein Wunder: Eine vorbeilaufende Gruppe des ältesten VfL-Fanclubs "Bochumer Jungen" geht zwischen die Fronten, weist ihre prügelwilligen Kollegen in die Schranken und fordert die verdutzen Münchner auf: "Kommt mit uns 'inne Kneipe, wir trinken mit euch einen und beschützen euch!" Es entwickelt sich ein feuchtfröhlicher Abend, an dessen Ende die bayerischen Schlachtenbummler betrunken, aber unversehrt in den Zug Richtung Süden steigen. Im Rückspiel laufen die Bochumer Fans mit dem Plakat "Der VfL grüßt München" im Olympiastadion auf. Eine der bekanntesten Fanfreundschaften der Bundesliga hat begonnen.
Nun hat sich, wie ja sogar im Bericht erwähnt, die Welt in den letzten 31 Jahren ein wenig verändert und deshalb dürften nur die weltfremdesten Fans noch an derlei nostalgische Dinge wie wahre Fanfreundschaften glauben, oder?!

Sympathien oder Antipathien ja, die hat jeder, aber in der Regel auch nur subjektiv und aufgrund persönlicher Erlebnisse (ich darf mich mal wieder selbst zitieren):Newsgroup: de.rec.sport.fussball
Subject: Re: 12. Spieltag Samstag
Date: Tue, 09 Nov 2004 10:11:54 +0100

>> [Sch*lk*]

> Warum mag die eigentlich keiner?

Bei mir fing das an, als sich Schalke '96 für den UEFA-Pokal
qualifizierte und das mit dem Spiel gegen uns. Nach Schlußpfiff stürmten 20.000 zahnlose Monster den Rasen und wollten uns an die Wäsche, naja ich wäre nicht gelaufen, denn beissen hätten sie mich ja nicht mehr können und bei deren Alkohol-Pegel hätte ich alleine bestimmt 5 bis 6 geschafft, aber der Graben und der Zaun haben dies verhindert. Aprospos "verhindern": Unsere Freunde und Helfer hielten sich derweil übrigens im Mannschaftswagen auf und traten bei Bayern-Gastspielen im Parkstadion eigentlich immer nur dann in Kompanie-Stärke in Erscheinung, wenn es einzelne Fans aus dem Block zu fischen galt...

Ja und dann ging mir natürlich genauso die "Meister-der-Schmerzen" - Rumheulerei auf die Nerven, ähnlich wie der schon angesprochene Assauer-Größenwahn und dieses ewige "Schalke-ist-eine-Religion" - Gequatsche, was auch hart an der Grenze ist!

Reicht das erstmal!?
Derlei Beschreibung fand übrigens vereinsübergreifende Zustimmung... ;-)

Wortakrobat # 65

Wortakrobat des Tages:

Gerhard Delling

"Die Luft, die nie drin war, ist raus aus dem Spiel."

Gerhard Delling