Zeitzeichen

Montag, 19. März 2007

19. März 1979

Am 19. März 1979 ging eine große Ära beim FC Bayern mit einem gewaltigen Krach zu Ende, denn Wilhelm Neudecker, seit 17 Jahren Präsident, erklärte seinen Rücktritt:

"Der Vereinsführung auf diese Weise das Handeln einzuschränken, kann von mir nicht geduldet werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen. Mit einem solchen Kapitän und dieser Mannschaft kann ich nicht mehr weiterarbeiten."

Die Mannschaft um Kapitän Sepp Maier und Paul Breitner hatte es einstimmig abgelehnt, dass Max Merkel, so wie von Neudecker gewünscht, neuer Trainer des FC Bayern wurde.

Der FC Bayern hatte bis zu diesem Krach, der mit dem Rücktritt des Präsidenten endete, nur äußerst mäßig gespielt und rangierte auf Platz 7. Wenige Wochen zuvor war schon Trainer Gyula Lorant gegangen, sein Nachfolger wurde der vom Team geschätzte Co-Trainer Pal Csernai.

Doch Neudecker wollte Merkel. Als er ihn im Alleingang verpflichten wollte, ließ Sepp Maier die Mannschaft abstimmen:

Ergebnis: 16:0 gegen Merkel!

"Der wird bei uns kein Trainer", machte Maier klar, wer das Sagen hatte. Das war zuviel für den autoritär ausgerichteten Neudecker...

Sonntag, 18. März 2007

18. März 1997

Am 18. März 1997 gibt Jürgen Klinsmann seinen vorzeitigen Abschied aus München (und gleichzeitigen Wechsel zu Sampdoria Genua) bekannt:

"Ich werde die Bayern zum Saisonende verlassen. Die Tendenz war schon lange vorhanden. Das hat sich über Wochen gedanklich entwickelt, vielleicht passt meine Person nicht hierher..."

Klinsmann galt als der deutsche Vorzeige-Profi, sowohl hinsichtlich seiner sportlichen Erfolge als auch seines positiven Images. Auch für den FC Bayern erwies sich der Welt- und Europameister als Glücksfall: Mit Klinsmann holte der FCB zwischen 1995 und 1997 den UEFA-Pokal (1996) und die Meisterschaft (1997). In seinen 65 Bundesligaspielen traf der Nationalspieler 31mal und war mit Abstand in jeder Saison der beste Torschütze des FC Bayern. Sein Trikot war in den Verkaufsstellen das heiß begehrteste.

Die Defensiv-Ausrichtung des FCB unter Trainer Trapattoni, die Entwicklung des Vereins zum "FC Hollywood" und die Fehde mit Lothar Matthäus ließen ihn aber München vorzeitig verlassen.

Samstag, 17. März 2007

17. März 1999

Am 17. März 1999 stürmte der FC Bayern im Viertelfinal-Rückspiel der Championsleague den Betzenberg - der amtierende Meister 1. FC Kaiserslautern musste sich mit 4:0 geschlagen geben! Effenberg, Jancker, Basler und ein Eigentor sorgten für den Bayern-Triumph über die hilflosen Lauterer.

Diese Begegnungen waren nicht das erste Aufeinandertreffen im Rahmen des Europapokals. Im März 1980 trafen die beiden Teams im Viertelfinale des UEFA-Pokals aufeinander. Auch da setzte sich der FC Bayern mit 4:1 und 0:1 durch.

Das Championsleague-Viertelfinale mit dem 1. FC Kaiserslautern gestalte sich für den FC Bayern zu einem echten Spaziergang. Bereits das Hinspiel hatten die Bayern leicht und locker nach Toren von Elber und Effenberg mit 2:0 für sich entschieden.

Viel Spaß bereiteten die klaren Erfolge auch deshalb, weil der Trainer der Lauterer Otto Rehhagel hieß. Und von dem ließen sich die Bayern nicht mehr aus der Ruhe bringen: "Rehhagel kann uns nur überraschen, wenn er selbst aufläuft", kommentierte Uli Hoeneß vor dem Rückspiel ganz entspannt...

Freitag, 16. März 2007

16. März 1977

Am 16. März 1977 endete eine Ära:

Der FC Bayern, Seriensieger der Jahre 1974 bis 1976, schied im Europapokal der Landesmeister bereits im Viertelfinale aus!

Die goldenen Zeiten mit der Achse Maier-Beckenbauer-Müller waren nun national wie international vorüber.

Zur Endstation wurde der sowjetische Meister Dynamo Kiew. Der FC Bayern hatte das Hinspiel nur mit 1:0 gewonnen und musste nun vor 110.000 Zuschauern in der Ukraine antreten. In beiden Spielen fehlte der verletzte Gerd Müller - ein schweres Handicap.

Lange Zeit sah es so aus, als könnte der FCB, angetrieben von Maier und Beckenbauer, ein 0:0 gegen die anstürmenden Gastgeber über die Zeit retten; der Kiewer Superstar Oleg Blochin vergab selbst einen Elfmeter. Doch in der 81. Minute gab es wieder Strafstoß für Dynamo - und dieses Mal hieß es 1:0! Zwei Minuten vor Schluss fiel auch noch das entscheidende 2:0.

Es war das Aus für einige Jahre...

Mittwoch, 14. März 2007

14. März 2001

Am 14. März 2001, dem 6. und letzten Spieltag der Championsleague - Zwischenrunde, schafft der FC Bayern durch einen 1:0-Heimspielsieg trotz des Debakels bei Olympique Lyon in der Woche zuvor doch noch die Qualifikation für das Viertelfinale.

Der Gegner hieß Arsenal London und für Giovane Elber war der Siegtreffer gegen seinen Gegenspieler Tony Adams eine besondere Genugtuung. Nicht nur, dass er bester Mann des Spiels wurde, er erfüllte damit auf sportliche Weise auch ein Versprechen, das er nach dem Hinspiel in London gegeben hatte, in dem er von Tony Adams recht rüde traktiert worden war: "Ich habe ihm für das Spiel in München den Kampf angesagt: Da kriegt er schön auf die Fresse...".

Der FC Bayern schloss somit die Zwischenrunde als Sieger der Gruppe C ab. Dabei endeten die Spiele gegen Gruppengegner Arsenal London mit 1:0 und 2:2, Olympique Lyon 1:0 und 0:3 sowie Spartak Moskau 1:0 und 3:0.

Dienstag, 13. März 2007

13. März 1984

Am 13. März 1984 wurde auf einer Pressekonferenz der Wechsel von Karl-Heinz Rummenigge zu Inter Mailand offiziell bekanntgegeben.

Der FC Bayern vereinbarte den ersten Wechsel eines Bayern-Spielers nach Italien für eine Ablösesumme von 10 Mio. DM und drei Privatspielen. Absoluter Rekord.

Der Spiegel errechnete, dass man für diese Summe fast schon eine Pershing-2-Rakete, ein echtes Picasso-Selbstbildnis oder 64 gefälschte Hitler-Tagebücher hätte erwerben können.

In Italien war Rummenigge der bestbezahlte Profi hinter Diego Maradona, doch konnte er mit Inter, das sich in einer tiefen Krise befand, bis zu seinem Weggang 1987 keinen Titel holen.

Sonntag, 11. März 2007

11. März 1992

Letzter Arbeitstag für Sören Lerby als Trainer des FC Bayern:

Nach dem 0:4-Debakel auf dem Lauterer Betzenberg am 27. Spieltag und einer Bilanz von 4 Siegen, 5 Unentschieden und 6 Niederlagen in 15 Bundesligaspielen unter seiner Leitung wird der Däne am 11. März 1992 entlassen. Sein Nachfolger: Erich Ribbeck.

Sören Lerby, der die Übernahme des Traineramtes beim FC Bayern als "Herzenssache" bezeichnet hatte, war auch schon als Spieler für die Bayern aktiv und zwar von 1983 bis 1986.

Lerby kam 1983 für eine Ablösesumme von 1,8 Mio. DM von Ajax Amsterdam zum FC Bayern. Als er 1986 den Klub wieder verließ, hatte er 89 Bundesligaspiele absolviert, in denen er 22 Tore schoss.

Der dynamische und kampfstarke Mittelfeldmann entwickelte sich bei den Bayern zum Führungsspieler und hatte wesentlichen Anteil daran, dass der Verein 1985 und 1986 die Deutsche Meisterschaft und 1984 und 1986 den DFB-Pokal gewann.

In seiner Funktion als Bayern-Trainer in der Saison 1991/92 zeigte er sich allerdings hoffnungslos überfordert.

Freitag, 9. März 2007

9. März 2002

Das 195. Münchner Derby vor 68.000 Zuschauern zwischen den Bayern und dem TSV 1860 am 9. März 2002 - ein ganz besonderes Derby, denn der FC Bayern gewann mit 2:1.

Dieses 2:1 bedeute den 100. Sieg des FC Bayern in der Derby-Geschichte!

Die traditions- und ereignisreiche Derby-Geschichte, das erste fand im September 1902 statt, verzeichnete damit bei insgesamt 195 Spielen also 100 Siege für den FC Bayern, 48 Unentschieden und 47 Siege für die Löwen.

Reduziert auf die reinen Bundesliga-Derbys sah es für 1860 auch nicht besser aus: Hier standen bei insgesamt 32 Partien 17 Bayern-Siege, 7 Unentschieden und 8 Löwen-Siege zu Buche.

Der FC Bayern war und ist also in München die Nr. 1.

Donnerstag, 8. März 2007

8. März 2000

Zum Abschied gab es die gebührende Gala:

Am 8. März 2000 putzte der FC Bayern - nur eine Woche nach dem glorreichen 4:2 in Spanien - die Startruppe von Real Madrid im Rückspiel mit 4:1 weg.

Es war Lothar Matthäus' 100. Europapokal-Spiel, und als er in der 90. Minute unter dem tosenden Beifall der Zuschauer und der Real-Spieler vom Platz ging, bedeutete das den endgültigen Abschied vom FC Bayern - und wohin es nun ging, wurde musikalisch von Frank Sinatra übermittelt: "New York, New York!"

Matthäus gewann zweimal den UEFA-Pokal, 1991 mit Inter Mailand und 1996 mit Bayern München. Für seinen alten Verein, Borussia Mönchengladbach, bestritt Matthäus 15 Europapokal-Spiele, in denen er 3 Tore schoss.

Für Inter Mailand war er 21mal im Einsatz, bei 6 Treffern. Im Mai 1991 gewann Inter mit den deutschen Spielern Matthäus, Brehme und Klinsmann im Finale gegen des AS Rom den UEFA-Pokal.

Für den FC Bayern absolvierte Matthäus 64 EC-Spiele, in denen er 8 Tore erzielte. Im Mai 1996 war er dabei, als der FCB im Finale gegen Girondins Bordeaux zum erstne Mal den UEFA-Pokal gewann - auch diesmal spielte Jürgen Klinsmann an seiner Seite.

Dienstag, 6. März 2007

6. März 2001

"Es war eine Blamage, kein Fußball, eher eine andere Sportart. Aber das hatte sich ja angedeutet in letzter Zeit. Das war Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft, Altherren-Fußball. [...] Es ist fünf vor Zwölf, es war eine Vorführung. [...] So sieht eine Lehrstunde aus. Unser Fußball ist nicht mehr adäquat, so hat man vor 30 Jahren gespielt. [...] Wir können uns alle einen anderen Beruf aussuchen, wenn das so weitergeht. [...] Wer zu mir kommt, dem kann ich dann noch mehr sagen als jetzt. So, das war's, bis auf das Spiel war es ja eigentlich ein schöner Ausflug."

So Franz Beckenbauer am 6. März 2001 anlässlich des abendlichen Banketts nach der 0:3-Pleite im Championsleague-Spiel bei Olympique Lyon.

Der FC Bayern war von Lyon förmlich demontiert worden - und nach dieser Pleite am vorletzten Spieltag der Zwischenrunde war das Weiterkommen ins Viertelfinale plötzlich wieder gefährdet.

Da es in der Bundesliga mehr als holprig lief - der FC Bayern hatte nach 3 sieglosen Spielen die Tabellenführung eingebüßt -, fuhr der Kaiser nach der Lyon-Pleite aus der Haut und las der Mannschaft in Anwesenheit der Bankettgäste öffentlich die Leviten.

Und das half...