Montag, 30. August 2004

Olympia - Fazit

Besser als Ralf Birkhan hätte ich diese Olympischen Spiele auch nicht kommentieren können!

Die Griechen sind ja ein liebes und nettes Volk und ich habe mich auch wirklich mit ihnen gefreut nach dem Gewinn des EM - Titels, aber was an nationalistischen Stimmungen und Verhaltensweisen während dieser Olympischen Spiele rübergekommen ist, überstieg oftmals das Erträgliche - nur ein Beispiel:

An dem Abend, als die Griechin Fani Halkia Olympia - Siegerin über die 400m - Hürden - Strecke wurde, war das Olympiastadion in Athen bis auf den letzten Platz gefüllt.

Als die Euphorie darüber bei den Zuschauern verflogen war, verließen die das Stadion innerhalb von Minuten und der noch laufende Wettbewerb der Hammerwerfenden Frauen fand dadurch gegen Ende vor leeren Rängen statt, der Grund: Es war keine Griechin im Wettbewerb...

All diese Kleinigkeiten unterschieden diese Spiele doch um Längen von denen in Sidney und gerne stelle ich hier der vor Pathos nur so triefenden Abschlußrede von Gianna Angelopoulou-Daskalaki, Griechenland's OK-Präsidentin, die Dopingsünder - Statistik gegenüber, oder den griechischen "Kenteris" - Chauvinismus vor dem 200m - Finale der Männer, der doch ziemlich deutlich klar machte, dass es dem Griechen an sich doch nicht so sehr um die Sauberkeit des Sports, oder Fairplay, sondern vielmehr um griechische Medaillen ging!

Zugegeben, Schuld am letzten Skandal der Olympischen Spiele waren die Griechen dann nur noch mittelbar...

Es hätte so ein schönes Wochenende werden können, wenn...

...unsere Herren Bayern - Spieler nicht solch' ein Ausmaß an Arbeitsverweigerung an den Tag gelegt hätten, wie wir es eigentlich nur unter Hitzfeld gewohnt waren!

Zwar sprach auch ein Michael Ballack davon, dass "wir uns so nicht vorführen lassen dürfen" und dass "dies eine Blamage war", aber irgendwie hört man sowas immer wieder von ihm, vor allem nach Spielen, in denen er besonders schlecht war, geändert wurde daran aber auch unter Magath bisher noch ziemlich wenig!

Merkwürdig bekannt muten da die Verhaltensweisen und Aussagen eines Felix Magath an, wenn er einen Owen Hargreaves über 90. Min. durchspielen läßt, obwohl doch für jeden im Stadion und vor'm TV schon nach 10. Min. klar ersichtlich war, dass er mit seiner Aufgabe absolut überfordert war!?

Mag ja sein, dass dies als Strafaktion gedacht war, aber wieso läßt er ihn dann nicht eine Woche durch den Wald laufen und schenkt so ein Spiel und drei Punkte her?!

Der Gipfel der Unverständnis erklomm Magath dann im Premiere - Studio, als er doch tatsächlich "von einem Fortschritt" sprach, den er beobachtet haben wollte im Spiel des FC Bayern, "auch wenn dass etwas merkwürdig klingen würde" - allerdings!

Bis zur 60. Min. mit den ersten Auswechslungen gewartet zu haben erinnert auch verdammt an alte Zeiten unter Hitzfeld, wollen wir mal hoffen, dass all die Eindrücke nur Teil der Übergangsphase sind und man bald eine neue Handschrift sowohl bei ihm, als auch im Team erkennt - 100 Tage Schonfrist gibt es nur bei Politikern, nicht beim FC Bayern, vor allem nicht nach Niederlagen...!

Aber kommen wir zu den ansonsten erfreulichen Dingen dieses 3.Spieltages:

Der sog. Deutsche Meister hat sein erstes Heimspiel verloren und verlor dabei offensichtlich die altbekannte und schon als Neu - Bayern - Dusel bezeichnete Eigenschaft (ja, ja, schon gut - sie hatten nicht nur Glück auf ihrem Weg zum Titel...), Rückstände immer noch in Siege umzumünzen!

Auch wenn ein Klose doch tatsächlich mal getroffen hat, schmälert es natürlich nicht unsere Hoffnung, dass dieser grün-weisse Weg fortgesetzt wird...

Auf einem ebenfalls sehr gutem Weg sind unser Pfälzer Freunde, die es doch wirklich fertiggebracht haben, zum ersten Mal in ihrer Geschichte die ersten drei Spiele zu verlieren - Respekt!

Zwar gibt's auch hier den kleinen Wermutstropfen mit dem ersten Pflichtspiel - Tor für Carsten Jancker seit, ach was, keine Lust zu googlen, ziemlich langer Zeit...!

Auch dort gilt die Parole - weiter so!

Die Schalker reihen sich nahtlos in diese "Erfolgs" - Reihe ein (wie gesagt, hätte ein perfekter Spieltag werden können...) mit ihrer 0:2 Niederlage gegen die Rostocker - herrlich hier natürlich auch zuerst der Ausraster ("Doppel - Ohrfeige") von Ailton und dann die Beinahe - Sperre!

Klassisch, wie sehr vieles im Leben doch vorhersehbar ist und soll keiner behaupten, die Probleme mit Ailton wären nicht vorhergesagt worden...!

Was gab's sonst noch?

Achja, die SchwarzGelben Borussen schaffen es auch im zweiten Anlauf in dieser Saison nicht, einen Heimsieg zu erzielen!

Unvermögen, gepaart mit ungenügender Chancenverwertung sind selten eine gute Mischung, aber wenigstens läßt sich so bei den Dortmundern von Konstanz sprechen...

Wortakrobat # 11

Wortakrobat des Tages:

Werner Lorant

"Wenn das Handy klingelt, kann man aus dem Bus aussteigen - und wir fahren weiter. Der hat ja ein Handy und kann sich ein Taxi rufen."

Werner Lorant über das Handyverbot bei München 1860