Montag, 27. Februar 2006

Einmal mehr hat

sich gestern der Hamburger SV mit seinem Sunnyboy auf der Bank aus dem Titelrennen verabschiedet...

Das passierte in den letzten Wochen schon des öfteren und dem Boulevard fiel jeweils einfach nix Besseres ein, als bei wechselnden Niederlagen der Hamburger oder Bremer das jeweils andere Team als neuen und einzigen Bayern-Verfolger aufzubauen und einen Spieltag später das Gegenteil zu behaupten - soweit ist das ja ganz lustig, aber was hat der HSV da bitteschön gestern abgeliefert?

Ich konnte es kaum glauben, befürchteten dachten wir doch alle, dass die Hanseaten sich nach dem UEFA-Pokal-Sieg unter der Woche endlich wieder gefangen haben und dann solch ein F-Jugend-Spiel, gegen bisher erschreckend schwache Stuttgarter?

Der Gipfel waren die 5.Gelbe (Wicky) und Gelb-Rote Karte (van-Buyten) für Leistungsträger, die damit im nächsten Spiel in München, beim "herbeigesehnten" HSV-Endspiel um die vermeindlich letzte Chance im Titelkampf, fehlen werden und das halbe Eigentor vom ehemaligen Hoffnungsträger van-der-Vaart zum 0:2 in der 90. Minute!

Ist das ein psychisches Problem?

Es würde mich nicht überraschen, sind doch in den letzten 20 Jahren desöfteren Mannschaften am Druck der Spitzengruppe gescheitert, allein der HSV schien in der Hinrunde gefestigt genug dem standzuhalten - falsch gedacht!

Das Entsetzen zeigt sich zum einen im Schweigen auf den Rauten-Blogs, oder zum anderen im beliebten, aber allzu einfachen Köln-Bashing...

Allzu einfach war übrigens auch das Jammern des HSV-Sunnyboy im Premiere-Studio nach dem Spiel, als er Schiedsrichter Merk "zu wenig Fingerspitzengefühl bei der Gelb-Roten Karte für van-Buyten" vorwarf - wo war das "Fingerspitzengefühl" des Catchers van-Buyten, als er seinen Stuttgarter Gegner mit all seiner Kraft den Ball entriss und ihn zu Boden warf, obwohl er wusste, dass er schon die Gelbe Karte hatte?

Eben!
;-)

P.S. Auch andere machen sich ernsthafte Gedanken um den HSV...

Wir sind nur ein Karnevalsverein, Karnevalsverein, Karnevalsverein!

All denen, die das noch nicht wussten: Heute wird der FC Bayern 106 Jahre alt!

Herzlichen Glückwunsch!

Was aber bestimmt die meisten noch nicht wußten, wir sind nicht nur einer der ältesten Fußball-Vereine in Deutschland, nein, wir sind auch einer der ältesten Karnevalsvereine in Deutschland - derFC und derFSV können einpacken!

Alaaf!
;-)

Am Wochenende schlugen auch

im Umfeld der Nationalmannschaft die Wellen hoch, als derBundesKlinsi den Dauernörgler Wörns ("Für mich war das ein ganz linkes Ding." "Und dass es nicht an meinen Leistungen liegen kann, sieht doch eigentlich jeder, der mit Fußball zu tun hat. Sportliche Gründe kann das also nicht haben." "Ich fühle mich veräppelt." "Ich bin bitter enttäuscht und muss über all das jetzt erst einmal ein paar Nächte schlafen."), der andere Spieler ob ihrer Wehleidigkeit schon mal gerne als "Mädchen" bezeichnet, aus dem Nationalteam verbannte.

Der nicht mehr geliebte ist völlig ausser sich und versteht die Welt nicht mehr:

Herr Wörns, bereuen Sie nach Ihrem Rauswurf aus der Nationalmannschaft Ihre Kritik an Jürgen Klinsmann, er habe sich "link" und "unehrlich" verhalten?

Wörns: Nein, das waren genau die richtige Worte, weil es link und unehrlich war. Zu den Worten stehe ich auch. Die Provokationen kamen ja immer vom Bundestrainer, ich hab' da immer nur darauf reagiert.


Achso - und weiter:

"Respektlos - da muss ich lachen. Respektlos ist, wie Klinsmann mit Menschen, mit einem 34-jährigen Familienvater umgeht", erboste sich Wörns in der "Bild"-Zeitung über die Aussagen des ehemaligen Nationalmannschafts-Kollegen Klinsmann.

Unabhängig davon, dass dieser "Sturm" hauptsächlich im Springer-Medien-Wasserglas stattfindet, ist dieser Satz hier der interessanteste von allen:

Den Ausschluss des Dortmunders will Klinsmann derweil als "klares Signal" verstanden wissen. "Jeder muss sich in den kommenden Wochen in den Dienst der Gemeinschaft stellen und Eigeninteressen dürfen keine Rolle spielen", sagte Klinsmann.

Na dann bin ich ja mal gespannt, was Grinsi-Klinsi in Zukunft mit solchen Aussagen anfängt:

[...] heizte Nationalmannschafts-Rivale Jens Lehmann das Duell um den Platz im deutschen WM-Tor wieder an. "Ich habe vier Turniere auf der Bank gesessen. Ich bin mir sicher: Ausdauer wird belohnt", sagte der Herausforderer der "Sport-Bild".

Oder sind wir ein wenig inkonsequent, Herr Klinsmann?