Samstag, 20. Januar 2007

Katz und Maus, Teil 2

Aufpassen. Man sollte immer vorsichtig sein, wenn man sich aus dem Fenster lehnt.

Aber eine Woche vor dem Start der Rückrunde und nach dieser so tollen Vorbereitung, als der sog. HSV gegen internationale C-Teams sogar einen schicken Pokal abgeräumt hat, war ich im heutigen Bayern-Spiel bei Dollis Kickern phasenweise schon erschrocken. Erschrocken wie schwach der HSV immer noch ist.

Harmlos.
Stereotyp.
Verdammt schwach.

Was da in HZ1 abgeliefert wurde, erinnerte frappierend an die Hinrunde. Es hat sich nichts geändert. Sieht das irgendjemand anders?

Hätte Pizarro dem neuen Hoffnungsträger im Hanseaten-Tor nicht den Ball an den Kopf gedroschen, es hätte zur Halbzeit 0:3 lauten können.

Auch die Reflexe sind immer noch die gleichen.

Beiersdorfer mal wieder hilflos im Halbzeit-Interview.
Doll nach dem Spiel mal wieder chronisch - realitätsverneinend - optimistisch.
Das Team offensiv mal wieder völlig überfordert, auch mit van-der-Vaart.

Die Bayern haben in HZ2 mehr als 2-3 Gänge zurückgeschaltet und spielten am Ende mit der halben Regionalliga-Mannschaft (Görlitz, Hummels, Fürstner, Lell, Wagner (Wagner?!)). Ausgewechselt wurden Karimi, Lahm, van Bommel, Salihamidzic und Makaay. Gar nicht erst mit dabei waren Sagnol, Podolski, Ismael, Hargreaves, Demichelis, Scholl und Santa Cruz. Was wäre in bayerischer Idealbesetzung mit den Hamburgern geschehen?

Müßig. Und auch uninteressant. Interessanter für HSVer sollte sein, dass die es selbst in einem Spiel, bei dem es um nichts, aber auch gar nichts ging, nicht geschafft haben, zuhause das Heft des Handelns in den Griff zu bekommen. Was passiert nächste Woche in Bielefeld. Glaubt irgendjemand, dass das Spiel einfacher wird?

Ein van der Vaart ist zurück, ein Sorin auch. Aber können die überhaupt Abstiegskampf spielen?

Man muss es positiv sehen. Für den HSV. In der nächsten Saison gibt es vielleicht das Duell Daum gegen Doll. Und vielleicht sogar wieder ein Stadtderby gegen St.Pauli.

Mensch. Jetzt habe ich mich ja doch aus dem Fenster gelehnt.

P.S. Ebenfalls nicht geändert hat sich der Geisteszustand einiger HSV-Fans, die die meiste Zeit damit beschäftigt waren, die Backen aufzublasen und DvB auszupfeiffen. Und wie im November war van Buyten trotzdem (oder gerade deshalb?) einer der besten, wenn nicht der beste Bayern-Spieler auf dem Platz. Einen kleinen Makel gibt es demnach bei diesem Spiel: Das 2:0 hat Lucio und nicht van Buyten erzielt. Man kann nicht alles haben.