Montag, 12. März 2007

Ganz normaler Hurensohn

Ein anderer Dusel-Unentschieden-Trainer hat natürlich alles mal wieder nicht so gemeint.

Chelsea-Trainer José Mourinho droht erneut eine Sperre, weil er einen Schiedsrichter beleidigt haben soll. Der Portugiese war am Sonntag dabei gefilmt worden, als er in der Halbzeitpause des Pokalspiels gegen Tottenham Hotspur (3:3) den Unparteiischen Mike Riley verbal attackierte. [...] Englischen Medienberichten zufolge soll er Riley auf Portugiesisch als "Hurensohn" bezeichnet haben.

Chelsea lag zu diesem Zeitpunkt zuhause(!) mit 1:3 zurück.

"Ich sage dieses Wort 50 Mal während eines Spiels und 50 Mal im Training"

Achso. Na dann. Wenn nur das Problem des Wiederholungstäters nicht wäre...

War ja klar!

Kaum ist ein Tag ins Land gezogen für die Dusel-Bremer, schon werden wieder Sprüche geklopft.

"Dieser Punkt gibt uns sicherlich einen Schub für das Meisterrennen. Es war ein sehr schweres Spiel für uns und wir sind sehr zufrieden", sagte der überragende Torwart Tim Wiese

Auf der anderen Seite, von einem Schmerlappen wie Wiese habe ich auch nichts anderes erwartet.

Wahr ist ferner, dass einige Bayern die erste Ernüchterung nach dem Spiel ebenfalls schon verdaut haben.

"Alle haben wieder Angst vor uns. Wir geben jetzt zu Hause keine Punkte mehr ab, da sind wir wieder eine Macht", sagte Hasan Salihamidzic und verteilte der Konkurrenz Ohrfeigen: "Viele können im Gegensatz zu uns nicht damit umgehen, wenn sie Erster sind."

Na zumindestens passt bei Brazzo aktuell der volle Mund auch zur Leistung, selbst wenn er ebenfalls eine der vielen, vielen 150%-tigen Chancen vergeben hat.

Einer der wenigen Bremer mit klarem Kopf ist Klaus Allofs.

"Manchmal ist es noch schlimmer, gegen Mannschaften zu spielen, die im Abstiegskampf stecken", sagte Bremens Sportdirektor.

Wir warten einfach mal die nächsten Wochen ab. Nach dem Schalke-Heimspiel der Bayern gibt es die nächste Zwischenbilanz.

P.S. Obige Worte hätten im Umkehrschluss natürlich auch genauso gut andersherum lauten können... ;-)

Der Feuerwehrmann ist gescheitert.

Borussia Dortmund hat seinen Feuerwehrmann gefeuert.

Wurde aber auch Zeit, aber auf mich hört ja keiner.

Röber ist sowas von vorgestern und das ihn die Spieler nicht ernstnehmen, wenn sie wissen, dass die schwachgelbe Führung ohnehin nur einen Platzhalter brauchte, um hinter den Kulissen weiterzuverhandeln und somit immer mehr der eigenen Unfähigkeit offenbahrte, war ebenfalls mehr als vorhersehbar.

Aber wieso als Besserwisser auftreten, alle rund um den Borsigplatz haben ganz andere (selbstverschuldete) Probleme. Der Klassenerhalt steht auf dem Spiel. Kein UEFA-Cup, kein Europapokal.

Und was für einen Trümmerhaufen die aktuelle Borussia darstellt zeigt die zweite Trainersuche in dieser Saison: Es hagelt Absagen. BVB-Angebote werden nur mit spitzen Fingern angefasst.

So schnell kann es eben gehen und ein Sieg gegen die Bayern macht noch keinen langfristigen Erfolg, zumal wenn im zusammengewürfelten Team (wer ist nochmal dafür verantwortlich, Herr Zorc?) der Wurm drin steckt:

Obwohl die Lage immer bedrohlicher wurde, ließen seine Profis den für den Abstiegskampf nötigen Biss Woche für Woche vermissen. [...] "Dass es so schlecht läuft, hätte ich bei meinem Amtsantritt nicht erwartet" [...] "Ich hatte beim Training häufig ein blödes Gefühl im Magen. Und das sagte mir, schicke den einen oder anderen Spieler in die Kabine, wenn er keine Lust hat zu arbeiten. Darüber habe ich oft nachgedacht."

Ich habe das schon mal gefragt und ich frage es wieder:

Welche Qualifikation besitzt ein Herr Watzke und wann zieht er mal die Konsequenzen?

Watzke hatte am Samstag nach dem alarmierenden Auftritt seiner Mannschaft ohne Mumm, Leidenschaft und Charakter "eine gründliche Analyse" angekündigt. Jetzt sieht alles eher nach einem Schnellschuss aus. Denn die Zeit drängt. Das Konzept der mit Uefa-Cup-Ambitionen in die Saison gestarteten Borussia, auf einen Übergangstrainer zu setzen, ist grandios gescheitert.

Und die schwachgelben Fans sitzen schon wieder am Boden und blockieren den Mannschaftsbus.