Zeitzeichen

Samstag, 9. Dezember 2006

9. Dezember 1978

Am 9. Dezember 1978 kassierte der FC Bayern seine bis heute höchste Auswärtsniederlage in der Bundesliga-Geschichte!

Mit 1:7 verlor man an diesem Tag bei Fortuna Düsseldorf!

"Nach dem dritten Fortuna-Treffer leisteten die Bayern nicht einmal mehr Widerstand" kommentierte der Kicker kopfschüttelnd das Spiel im Rheinstadion. Lethargisch und lustlos nahm das Team das Debakel hin.

Der Grund?

Vermutlich der Dauerkrach zwischen Trainer Lorant und einem Großteil der Mannschaft, darunter Kapitän Sepp Maier und Paul Breitner.

Die Tage des Trainers waren gezählt, knapp zwei Monate später war er entlassen!

Donnerstag, 7. Dezember 2006

7. Dezember 1988

"Das Wunder von Mailand".

An diesem Tag siegte der FC Bayern völlig unerwartet mit 3:1 bei Inter Mailand und zog trotz der 0:2-Niederlage im Hinspiel in die nächste Runde des UEFA-Pokals ein!

Sang- und klanglos hatten die Münchner das Hinspiel gegen die Mailänder zuhause mit 0:2 verloren. Das war eine triumphale Rückkehr für Lothar Matthäus und Andreas Brehme, die den Verein im Sommer 1988 Richtung Lira-Paradies verlassen hatten und nun für Inter kickten.

Doch dann trauten die 75.000 Zuschauer im San Siro-Stadion ihren Augen nicht - 3:1 führten die Bayern nach Toren von Wohlfahrt, Augenthaler und Wegmann bereits zur Halbzeit! In der zweiten Halbzeit berannte Inter verzweifelt das Bayern-Tor, doch Raimond Aumann hielt an diesem Tage alles!

Dienstag, 5. Dezember 2006

5. Dezember 2001

Ob nun im Europapokal der Landesmeister oder in der Championsleague, stets war das Resultat das gleiche: Wenn der FC Bayern bei einem französischem Klub antrat, war nichts zu bestellen!

Sechs Spiele = fünf Niederlagen und ein Unentschieden bei 1:12 Toren!

Doch am 5. Dezember 2001 beendete Paulo Sergio in der Zwischenrunde der Championsleague dieses Frankreich-Trauma. Sein Tor reichte zum 1:0-Auswärtssieg beim FC Nantes.

Es war eine katastrophale Bilanz:
  • 1. Runde im Europapokal der Landesmeister 1969/70: 0:3 bei AS St. Etienne
  • Halbfinale EC1 1974/75: 0:0 bei AS St. Etienne
  • Vorrunde Championsleague 1994/95: 0:2 bei Paris St. Germain
  • Vorrunde Championsleague 1997/98: 1:3 bei Paris St. Germain
  • Vorrunde Championsleague 2000/01: 0:1 bei Paris St. Germain
  • Zwischenrunde Championsleague 2000/01: 0:3 bei Olympique Lyon
Doch dann kam der 5. Dezember 2001...

Samstag, 2. Dezember 2006

2. Dezember 1977

Am 2. Dezember 1977 vollzog der FC Bayern auf sehr ungewöhnliche Weise einen Trainerwechsel: Der bisherige Bayern-Coach Dettmar Cramer wurde gegen den Trainer Eintracht Frankfurts, Gyula Lorant ausgetauscht!

Kurz vor dem Trainerwechsel waren die Bayern auf den 16. Tabellenplatz abgerutscht - ein Abstiegsrang!

Und wer hatte den FC Bayern am 16. Spieltag dort hingeschossen?

Eintracht Frankfurt!

Zweimal innerhalb von nur drei Tagen (23.11. und 26.11.1977) waren die Rothosen im Waldstadion mit 0:4 unter die Räder gekommen. Zunächst verlor man das Hinspiel im UEFA-Pokal, dann die Partie in der Bundesliga.

Jedenfalls schien die Bayern-Führung vom Eintracht-Trainer begeistert zu sein. Und so holten sie den Ungarn gleich nach München. Und "Fußball-Professor" Cramer nahm seinen Platz im Waldstadion ein.

Montag, 27. November 2006

27. November 2001

In Tokio machte der FC Bayern am 27. November 2001 den Dreifach-Triumph perfekt:

1:0 nach Verlängerung siegte der Deutsche Meister und Championsleague-Sieger im Finale des Weltpokals gegen die Boca Juniors Buenos Aires!

Das entscheidende Tor schoss ausgerechnet Sammy Kuffour, ansonsten eher das Nervenbündel im Team, dass uns ebendiese kostete...

"Wir sind die besten der Welt!" schrie Oliver Kahn begeistert, als er den Weltpokal in seinen Händen hielt. Zum zweiten Mal nach 1976 konnte sich der FC Bayern mit dieser Trophäe schmücken!

Hier das Siegerteam von Tokio 2001:

Kahn, Sagnol, Kuffour, R.Kovac, Lizarazu, Fink, Hargreaves (77. Jancker), N.Kovac (77. Sforza), Elber, Pizarro (118. Thiam), Sergio

Sonntag, 26. November 2006

26. November 1983

Ein "Hexer" brach die "Magie des Betzenberg" - am 26. November 1983 zeigte sich Jean-Marie Pfaff im Spiel des FC Bayern beim 1. FC Kaiserslautern als der Mann mit den tausend Armen und hielt einfach alles. Jeden noch so gefährlichen Schuss, sogar einen Elfmeter!

So siegten die Bayern am Betzenberg durch ein Tor von Klaus Augenthaler mit 1:0, was den ersten Sieg dort bedeutete seit dem 3. Mai 1975 (1:0)!

Seit diesem Sieg hatte der FC Bayern in Kaiserslautern in acht Spielen sechs Niederlagen kassiert und nur zweimal ein Remis erreicht!

Angesichts dieser frustrierenden Bilanz empfahl Paul Breitner sogar schon, sich die Reise zu sparen und die Punkte gleich "per Post" auf den Betze zu schicken...

Doch Manager Uli Hoeneß gab nicht auf und versuchte den "Betzenberg-Fluch" durch einen Zauber zu bannen: Zum Spiel im November 1983 lief der FC Bayern in den Farben der brasilianischen Nationalmannschaft!

Und wie wir wissen half dies ja tatsächlich!

Donnerstag, 23. November 2006

23. November 1976

Das war wirklich nichts für Brasilianer!

Direkt aus dem südamerikanischen Sommer waren die Gäste nach München angereist, um das Hinspiel um den Weltpokal gegen die Bayern zu bestreiten.

Doch dann schneite es an diesem 23. November 1976, das Spielfeld war trotz Rasenheizung leicht gefroren. Da ließ Cruzeiro Belo Horizonte, Gewinner des Südamerika-Pokals, die Kreativität in der wärmenden Kabine.

Nur 18.000 Zuschauer hatten sich im Olympiastadion eingefunden, um dieses Weltpokal-Match zu sehen. Richtig erwärmt wurden sie nicht:

Die Brasilianer spielten überhaupt nicht brasilianisch, sondern igelten sich ganz italienisch in der eigenen Hälfte ein.

Das FC Bayern rannte unermüdlich an, fand aber so recht kein Mittel, um zum Erfolg zu kommen. Als man schon damit rechnete, dass Cruzeiro das 0:0 über die Zeit schaukeln würde, fielen doch noch zwei Tore. Erst schoss Gerd Müller in der 80. Minute ein, dann schlug in der 82. Minute Jupp Kapellmann zum 2:0 zu. Zum Schluss also doch noch eine gute Basis für das Rückspiel.

Sonntag, 19. November 2006

19. November 1933

Er war in den 30er Jahren der Superstar des FC Bayern. 1932 war er mit Bayern Deutscher Meister geworden. Am 19. November 1933 debütierte der Stopper im Länderspiel gegen die Schweiz in der Nationalelf und machte in den folgenden Jahren den besten Stürmern seiner Zeit das Leben schwer: Ludwig Goldbrunner.

Goldbrunner (05.03.1908 - 26.09.1981) wechselte 1927 zum FC Bayern und entwickelte sich dort zu einem der besten deutschen Stopper. "Lutte" nahm an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin und der Weltmeisterschaft 1938 teil und war Mitglied der legendären "Breslau-Elf" um Fritz Szepan und Paul Janes, die Dänemark mit 8:0 überrollte. Bis 1940 kam der kopfball- und kampfstarke Goldbrunner auf insgesamt 39 Länderspiel-Einsätze, was ihn für lange Zeit zum Rekordnationalspieler des FC Bayern machte.

Freitag, 17. November 2006

17. November 2001

Mit einer Superserie von zehn Siegen und einem Unentschieden im Rücken reiste der FC Bayern am 17. November 2001 nach Bremen - und verlor mit 0:1. Die Punkte und die Tabellenführung waren weg.

Das geschah am 13. Spieltag. Die Unglückszahl 13 - Fußballer sind ja sowieso schon recht abergläubisch, aber diese Niederlage an diesem Spieltag konnte auch einen neutralen Beobachter verleiten zu glauben, dass an der 13 zumindestens hinsichtlich des FC Bayern etwas dran ist, denn zum dritten Mal hintereinander verlor der FC Bayern an einem 13. Spieltag!

Die Unglücksserie begann am 13. Spieltag der Saison 1999/2000, als der FCB als Tabellenführer dem Lokalrivalen TSV 1860 mit 0:1 unterlag. Die Bayern verblieben allerdings trotzdem auf Platz 1.

Ein Jahr später, am 13. Spieltag der Saison 2000/01, verlor der FC Bayern überraschend zuhause gegen Eintracht Frankfurt mit 1:2 und stürzte vom 2. auf den 4. Tabellenplatz ab.

Zum Glück wurde diese Serie nicht nur am 13. Spieltag der Saison 2002/03 durchbrochen als die Bayern den VfL aus Wolfsburg zuhause mit 1:0 besiegten sondern starteten die Roten sogar eine Gegenserie mit Siegen gegen 1860 (1:0, auswärts), Bochum (3:1 auswärts) und Bielefeld (3:1, auswärts) in der letzten Saison - folgt in dieser Saison die Fortsetzung?

Montag, 13. November 2006

13. November 1985

Wer erinnert sich nicht an Mark Hughes' spektakulären "Flug"-Einsatz im DFB-Pokal 1987 gegen Mönchengladbach?

Die Generalprobe dafür fand zwei Jahre vorher statt: Am 13. November 1985 musste der FC Bayern im Achtelfinale des DFB-Pokals beim VfL Bochum antreten - ohne seinen ausländischen Mittelfeldstar Sören Lerby, der am selben Tag mit seiner Nationalmannschaft in Dublin gegen Irland um die WM-Qualifikation kämpfte.

Als die dänische Nationalmannschaft in Dublin in der 58. Minute sicher mit 3:1 führte, wurde Sören Lerby ausgewechselt. Der Däne hastete zum Flughafen, von wo ihn ein gecharterter Jet nach Düsseldorf brachte. Dort stieg er in einen Porsche um, mit dem er zum Ruhrstadion jagte. Lerby kam rechtzeitig zur zweiten Halbzeit ins Spiel!

Das Pokal-Duell endete schließlich 1:1 nach Verlängerung, im Wiederholungspiel siegten die Bayern dann mit 2:0.

Und Sören Lerby stand an diesem Tag innerhalb von sechs Stunden in zwei verschiedenen Ländern für zwei verschiedene Teams insgesamt 133 Minuten auf dem Platz!