Zeitzeichen

Samstag, 3. Februar 2007

3. Februar 1979

Am 3. Februar 1979 geschah im Frankfurter Waldstadion das Ungeheuerliche:

Trainer Pal Csernai wechselte Gerd Müller wegen "Formschwäche" aus - das hatte der "Bomber" noch nicht erlebt. "Das lasse ich mir nicht gefallen", zürnte das 33jährige Torjäger-Denkmal entsprechend nach dem Spiel.

Gesagt, getan: Müller entschied, die Bayern zu verlassen und wechselte ins Ausland in die US-Profiliga zu den Fort Lauderdale Strikers.

Sehr wesentlich für das Ausscheiden Gerd Müllers beim FC Bayern war wohl das zutiefst gestörte Verhältnis zum neuen Trainer Pal Csernai: "Ich war der einzige Spieler, der sich ein paar Monate vorher gegen Csernai als Trainer ausgesprochen hatte. Über meine ablehnende Haltung ihm gegenüber war er sich im Klaren", so Müller.

Als Gerd Müller ging, war er mit 9 Saisontreffern bester Torschütze der Bayern. Und in Fort Lauderdale zeigte er, dass er nichts verlernt hatte:

In den 80 Spielen für die Strikers bis 1981 erzielte er 40 Tore!

Mittwoch, 31. Januar 2007

31. Januar 1998

21. Spieltag, 31. Januar 1998, 15:30, Olympiastadion: Der Anstoß zum Bundesliga-Heimspiel des FC Bayern München gegen den Hamburger SV.

Eigentlich ein ganz normales Match, es spielte der Tabellenzweite gegen den Tabellensechzehnten.

Doch es wurde schnell, sehr schnell ein ganz besonderes Spiel, und das lag vornehmlich an Giovane Elber.

Wieso?

Elber versenkte nur 11 Sekunden nach dem Anstoß dem Ball im hanseatischen Tor - so schnell war noch nie ein Tor gefallen! Rekord.

Und so entstand das Tor: Anstoß, Elber und Jancker an der Mittellinie, Rückpass auf Scholl. Querpass zu Basler, Flanke, Kopfball Elber und Tor!

Am Ende stand es vor 44.000 Zuschauern 3:0 für den FC Bayern. Elber steuerte auch noch das Tor zum 2:0 bei, wieder auf Flanke von Basler. Das 3:0 besorgte dann Sturmpartner Carsten Jancker.

Freitag, 26. Januar 2007

26. Januar 2002

Am 26. Januar 2002 endete mit dem 19. Spieltag die Winterpause. Der FC Bayern hatte an diesem Tage in der "Arena AufSchalke" anzutreten - und es war ein sehr wichtiges Spiel für den FCB, der nur auf Platz 5 lag, bereits fünf Punkte hinter Tabellenführer Bayer Leverkusen.

Doch der Start zur Aufholjagd fand nicht statt: Statt dessen rasierte Vizemeister Schalke 04 den Meister mühelos mit 5:1! Damit fielen die Bayern nach nunmehr 7 sieglosen Spielen acht Punkte hinter die Kicker aus der Farbenstadt zurück.

Zuletzt hatte der FC Bayern siebeneinhalb Jahre zuvor so deutlich verloren: Am 23. August 1994 beim Gastspiel im Breisgau beim Neuling SC Freiburg, der die Mannen aus München ebenfalls mit 5:1 überrannte.

Nach dem Desaster beim FC Schalke 04 krachte es gewaltig beim Verein von der Säbener Straße. Speziell Kapitän Stefan Effenberg kochte vor Wut: Besonders ärgerlich für ihn war, dass der FCB bis dahin alle acht Bundesligaspiele der Saison, an denen er beteiligt war, nicht gewinnen konnte - und vielmehr in der Zeit, in der er verletzungsbedingt fehlte, eine Serie von zehn Siegen und einem Unentschieden hinlegte!

Wieso bloß...

Montag, 8. Januar 2007

8. Januar 1977

Am 8. Januar 1977 kam es im Achtelfinale des DFB-Pokals zu einem ganz besonderen Duell: Die Profis des FC Bayern traten gegen die eigenen Amateure an - und siegten mühsam mit 5:3!

Die Amateure gingen sogar mit 1:0 in Führung, bevor Gerd Müller mit einem Hattrick eingriff. Und als die Amateure auf 3:4 verkürzten, bedeutete das vierte Müller-Tor dann den Endstand.

Ob der harte Widerstand der Amateure daran lag, dass einer der größten Spieler, die der FCB je hatte, bei ihnen mitwirkte?

Dieser Spieler absolvierte im Herbst 1977 sein Bundesliga-Debüt: Klaus Augenthaler!

Klaus Augenthaler, gebürtiger Fürstenzeller, begann seine Fußballer-Karriere beim FC Vilshofen und wechselte 1975 in die Jugendabteilung des FC Bayern. Ein Jahr später, 1976, schloss er seinen ersten Lizenzspielervertrag mit dem FC Bayern, der mit 4.000,- DM Grundgehalt plus Prämien dotiert war. Zunächst noch in der Amateur-Mannschaft tätig, absolvierte der Bilderbuch-Bayer dann im Oktober 1977 sein erstes Bundesligaspiel für das Profiteam und wurde rasch Stammspieler.

Sonntag, 7. Januar 2007

7. Januar 1994

Mitten im kalten Winter, am 7. Januar 1994 strömten 3.000 Fans auf das Gelände an der Säbener Straße, um sich das Training anzuschauen. Oder, um genauer zu sein:

Franz Beckenbauer, den neuen Trainer des FC Bayern!

20 Spieltage waren schon absolviert, der FCB hielt sich mühsam auf Platz 3 - im Europapokal und DFB-Pokal waren die Bayern schon draußen.

Da musste der alte Trainer Erich Ribbeck gehen, denn der 13. Meistertitel sollte endlich her!

Ribbeck hatte den FC Bayern im März 1992 übernommen und den kriselnden Verein noch ans rettende Ufer gebracht. In der Spielzeit 1992/93 führte er den FCB zur Vize-Meisterschaft hinter Werder Bremen.

Die Spieler beklagten Ribbecks Defizite in Sachen Menschenführung und warfen "Sir Erich" auch mangelnde Kompetenz vor.

"Trainer, Sie sind der einzige Mann im Verein, der keine Ahnung vom Fußball hat", sagte Jan Wouters ihm direkt ins Gesicht. Und Thomas Berthold beschwerte sich: "Ribbeck trainiert wie vor 30 Jahren."

Dienstag, 2. Januar 2007

2. Januar 1975

Am 2. Januar 1975 flatterte Trainer Udo Lattek die fristlose Kündigung ins Haus. Der FCB hatte als amtierender Meister die Hinrunde 1974/75 auf einem noch nie da gewesenen 10. Platz beendet!

Die Kündigung war das Ergebnis eines kurzen Krisengesprächs mit Präsident Wilhelm Neudecker:

Lattek: "Es muss sich was ändern!"
Neudecker: "Ja, es muss. Sie sind entlassen!"

Am 16. Januar 1975 wurde dann Dettmar Cramer zum neuen Trainer ernannt.

Der gewiefte Taktiker und Psychologe Dettmar Cramer galt "als der größte Theoretiker unter den Trainern" und besaß den Spitznamen "Fußball-Professor".

Für Franz Beckenbauer, der einmal gegenüber Journalisten seine Einschätzung der Bedeutung des Trainers Lattek bekannt gegeben hatte ("Wir sind so gut, dass wir auch mit Ihnen Meister würden."), war Cramer ein guter Bekannter: Er war sein Jugendtrainer und Trauzeuge.

Cramer blieb bis 1977 Trainer der Bayern und holte zweimal den Europapokal der Landesmeister (1975, 1976) und den Weltpokal (1976).

Montag, 1. Januar 2007

1. Januar 1906

Zum 1. Januar des Jahres 1906 schloss sich der kleine, aber feine FC Bayern dem größten Club der Stadt, dem gut situierten MSC München an, behielt jedoch unter dem Namen "Bayern, Fußballabteilung des MSC" seine Eigenständigkeit.

Allerdings hatte der MSC eine Aufnahmebedingung gestellt, die das farbliche Erscheinungsbild des FC Bayern bis heute entscheidend prägt:

Die Bedingung lautete, dass der FC Bayern nun in roten statt wie bisher in schwarzen Hosen antreten musste. Schon bald hießen die jetzt in rot-weißen Farben spielenden Bayern im Volksmund "Rothosen".

Der Zusammenschluss des FCB mit dem gleichfalls in Schwabing beheimateten MSC ("Münchner Sport Club") erfolgte aus finanziellen Gründen. Für die sportliche Weiterentwicklung reichte die Finanzkraft der Bayern nicht aus. Das Zusammengehen lohnte sich: Der FCB verzeichnete einen erheblichen Zuwachs an Mitgliedern und Mannschaften und konnte ab 1907 seine Spiele auf dem vereinseigenen Platz an der Leopoldstraße austragen, das einzige Fußballfeld in München, das über eine Tribüne verfügte!

Samstag, 30. Dezember 2006

30. Dezember 1962

Am 30. Dezember 1962 debütierte Sepp Maier im Team des FC Bayern!

Erstmals stand er in einem Pflichtspiel im Tor, und zwar im Oberliga-Spiel der Bayern bei Eintracht Frankfurt. Die Begegnung ging mit 1:2 verloren, aber der Anfang war gemacht.

Der damalige Stammtorhüter des FC Bayern, Fritz Kosar, war seit dem Sommer 1961 Stammtorwart des FC Bayern und blieb es auch noch bis zum Ende der Spielzeit 1962/63. Erst mit Beginn der Saison 1963/64 konnte Maier zur Nr. 1 avancieren.

Am 30. Dezember 1962 rückte Sepp Maier nur zwischen die Pfosten, weil Kosar anderweitig beschäftigt war - er half in diesem Spiel im Angriff aus!

In der Spielzeit 1962/63 wurde Maier dann nur noch drei weitere Male für Kosar eingesetzt.

Freitag, 29. Dezember 2006

29. Dezember 1957

Am 29. Dezember 1957 gelingt dem FC Bayern eine echte Überraschung:

Das Team, das in der Regionalliga Süd nur im Mittelfeld herumdümpelt, holt sich mit einem 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf im Finale den DFB-Pokal! Es ist der zweite nationale Titel nach der Meisterschaft 1932.

Die 42.000 Zuschauer im verschneiten Augsburger Rosenau-Stadion staunten nicht schlecht über die Leistung des Außenseiters FC Bayern: "Schon vom Anstoß weg ließen die Bayern keinen Zweifel daran aufkommen, wer sich den Pokal holen würde", schrieb das "Sportmagazin".

Es dauerte allerdings bis zur 78. Minute, bis Spielmacher Rudi Jobst das Tor des Tages erzielte.

Für seinen Teamkollegen Kurt Sommerlatt bedeute das Entgegennehmen des DFB-Pokals dagegen schon Routine: 1955 und 1956 hatte er die Trophäe bereits mit dem Karlsruher SC gewonnen!

Donnerstag, 21. Dezember 2006

21. Dezember 1976

Wie Du mir, so ich Dir - so hieß es, als der FC Bayern am 21. Dezember 1976 zum Rückspiel um den Weltpokal bei Cruzeiro Belo Horizonte antreten musste. So wie die Brasilianer beim Spiel in München Ende November unter klirrender Kälte zu leiden hatten, so mussten die Bayern nun den radikalen Wechsel vom deutschen Winter in den heißen brasilianischen Sommer verkraften.

Die Hitze und Cruzeiro Belo Horizonte setzten den Bayern vor 117.000 Zuschauern mächtig zu, doch am Ende sprang ein 0:0 heraus - der Weltpokal gehörte zum ersten Mal dem FC Bayern!

Zwar wäre es dem Verein auch schon 1974 und 1975 als Sieger im Europapokal der Landesmeister möglich gewesen, um den Weltpokal zu spielen, doch hatte man noch auf dieses Recht verzichtet, weil der Gegner jeweils ein argentinisches Team gewesen wäre.

Die Weltpokalspiele waren schon oft in gewalttätige Schlachten ausgeartet, und der argentinischen Liga hing damals ein übler Ruf an. Knüppelharter Einsatz auf dem Spielfeld und Steine sowies Rauchbomben von den Rängen waren an der Tagesordnung.

Doch 1976 war es ja dann soweit, hier die Weltpokalsieger:

Maier, Andersson, Schwarzenbeck, Beckenbauer, Horsmann, Weiß, Torstensson, Kapellmann, Rummenigge (85. Arbinger), Hoeneß, Müller