Die 70er Jahre gingen zuende und mit ihnen ging am 18. August 1979 der letzte große Bayern-Spieler, der sämtliche Triumphe des vergangenen Jahrzehnts miterlebt hatte.
Georg Katsche Schwarzenbeck zog sich nämlich an diesem Tag im Spiel beim FC Schalke 04 einen Achillessehnenriss zu, der seine Karriere beendete.
Die Big 5 des FC Bayern waren Sepp Maier, Franz Beckenbauer, Georg Schwarzenbeck, Uli Hoeneß und Gerd Müller.
Vor Schwarzenbeck musste Maier im Juli 1979 nach einem schweren Autounfall seine Karriere beenden, wechselte Müller im März 1979 zu den Fort Lauderdale Strikers, Hoeneß im Herbst 1978 zum 1.FC Nürnberg und Beckenbauer im Sommer 1977 zu Cosmos New York.
Vier dieser fünf Spieler sind inzwischen aber längst wieder zum FC Bayern zurückgekehrt:
Maier ist Torwarttrainer, Beckenbauer Präsident des e.V., Hoeneß Manager und Müller im Trainerstab des FC Bayern!
Am 14. August 1965 stieg endlich die Bundesligapremiere des FC Bayern. Und der Auftaktgegner hieß ausgerechnet TSV 1860 München!
44.000 Zuschauer kamen an die Grünwalder Straße, um beim 147. Münchner Derby dabei zu sein.
Das Endresultat des Derbys stand schon nach 80 Sekunden fest: Zunächst schickte Löwen-Stürmer-Star Timo Konietzka seinen Gegenspieler Dieter Danzberg mit einem mächtigen Schuss an dessen Kinnspitze zur Behandlung hinter die Seitenlinie; dann nutzte er kurz darauf seine Freiheit, um auf Pass von Peter Grosser das 1:0 zu erzielen.
Der Rest des Spiels ließ jegliches spielerisches Niveau vermissen, es wurde um jeden Meter gnadenlos gekämpft. Zur Krönung wurde der Pechvogel des Tages, Dieter Danzberg, dann auch noch kurz vor Schluss des Feldes verwiesen.
Eine Ehrung ganz anderer Art erfuhr ein Spieler des FC Bayern nach dem Auftaktspiel zur Saison 1985/86. An diesem 10. August 1985 verlor der FC Bayern bei Bayer Uerdingen mit 0:1 - durch ein wunderschönes Eigentor von Helmut Winklhofer.
Der Abwehrspieler knallte das Leder aus 25 Metern präzise in den Winkel des eigenen Tores. Da konnte Jean-Marie Pfaff nur noch verdutzt hinterher schauen.
Sein Treffer wurde sogar in der ARD-Sportschau in der Wahl zum "Tor des Monats" vorgestellt - und gewann!
Ein Eigentor in die Auswahl zum "Tor des Monats" zu nehmen, das war schon, vorsichtig gesagt, kühn. Als die Fußball-Nation dann auch noch diesen Treffer zum "Tor des Monats" kürte und die Sportschau zur Krönung des Ganzen den Schützen in die Sendung einlud, platzte Manager Uli Hoeneß der Kragen: "Eine bodenlose Frechheit, ihn auch noch einzuladen."
Vor dem Bundesliga-Auftaktspiel gegen Bayer Leverkusen am 8. August 1981 wurde erst einmal der "Fußballer des Jahres" geehrt:
Paul Breitner!
Er bildete zusammen mit Karl-Heinz Rummenigge zu Beginn der achtziger Jahre die Erfolgsachse des FC Bayern.
Diese Ehrung reihte sich ein in die Zahl der Fußballer des FC Bayern, die seit dem Aufstieg 1965 die Auszeichnung erhielten.
Sage und schreibe 11x wurden Spieler der Münchner zum "Fußballer des Jahres" gewählt (und das in nur 16 Jahren)!
Danach riss aber diese eindrucksvolle Serie und erst 1999 wurde Lothar Matthäus im Trikot der Bayern wieder diese Ehre zuteil - insgesamt volle 18 Jahre nach der obigen letzten Auszeichnung für Breitner!
Obwohl der Verein in dieser Zeit nicht wirklich erfolglos spielte konnte offenbar kein Einzelspieler der Münchner die Jury überzeugen.
Der Zorn des Präsidenten und des Trainers nach dem verpatzten Saisonstart in Mönchengladbach war gewaltig. Nun, am 2. Spieltag, dem 4. August 2001, musste der FC Bayern sein wahres Gesicht zeigen, denn niemand anders als Vize-Meister Schalke 04 gastierte im Olympiastadion.
Es gab allerdings keine Anlass zur Sorge, die Bayern schlugen Schalke souverän mit 3:0.
Das Endresultat stand schon zur Pause fest, da Claudio Pizarro, Mehmet Scholl und Niko Kovac mit ihren Toren früh für klare Verhältnisse gesorgt hatten.
Kapitän Stefan Effenberg konnte hingegen nicht mitwirken, weil er sich ein paar Tage zuvor am Knöchel verletzt hatte - was normalerweise keine besondere Erwähnung wert wäre, aber Effenberg fehlte noch weitere Spieltage und an diesen Spieltagen legte die Mannschaft eine Serie von zehn Siegen und einem Unentschieden hin - der Leader, der wenige Monate zuvor seine Karriere mit dem Triumph in der Championsleague gekrönt hatte, nahm wohl leise und langsam Abschied...
Der Meister gegen den Aufsteiger - so lautete die Paarung am 1.Spieltag der Saison 1997/98.
63.000 erwartungsvolle Zuschauer waren an diesem 2. August 1997 ins Olympiastadion gepilgert um mitzuerleben, wie der FC Bayern dem 1.FC Kaiserslautern den Kasten vollhaut.
Großer Irrtum!
Die Pfälzer siegten statt dessen mit 1:0 und brachten damit den Bayern die erste Startniederlage seit 12 Jahren bei!
Genau 461 Tage nach seinem unrühmlichen Abgang als Trainer beim FC Bayern München feierte somit Otto Rehhagel eine triumphale Rückkehr ins Olympiastadion.
Für das goldene Tor der Pfälzer sorgte in der 80. Minute Michael Schjönberg mit einem wuchtigen Kopfball. Und auch er wusste, worum es ging: "Den Treffer widme ich Rehhagel", grinste er nach dem Spiel.
Der offizielle DFB-Supercup wurde zwischen 1987 und 1996 ausgespielt. 10x trafen also der jeweilige Meister und Pokalsieger aufeinander.
Im ersten Finale schlug der FC Bayern den Pokalsieger (ein Titel für Hamburg, wie lange ist das schon her?) Hamburger SV mit 2:1.
Schlug ist übrigens ein gutes Stichwort:
Das Finale von 1987 ist wohl vor allem wegen des Faustschlages von HSV-Torwart Uli Stein gegen den zweifachen Bayern-Torschützen Jürgen Wegmann in Erinnerung geblieben.
Der HSV hatte lange durch ein Okonski-Tor geführt, bevor Jürgen "Kobra" Wegmann das Spiel durch seine Tore in der 60. und 87. Minute wendete. Das war zuviel für Uli Stein - er schlug zu und flog anschließend raus.
Und zwar nicht nur aus dem Spiel, sondern auch beim HSV!
(Der DFB-Supercup ist übrigens einer der wenigen Wettbewerbe in Deutschland, wo der FC Bayern nicht Rekordtitelträger ist: Werder Bremen und Borussia Dortmund gewannen den Titel je dreimal, die Bayern nur zweimal)
Der DFB-Supercup, das Duell des Meisters mit dem Pokalsieger, war tot. Nun wurde vor Saisonbeginn ein Turnier ausgetragen, an dem die fünf punktbesten Teams der vergangenen Spielzeit sowie der Sieger im DFB-Pokal teilnahmen:
Der DFB-Ligapokal.
Am 26. Juli 1997 gewann der FC Bayern durch ein 2:0 gegen den VfB Stuttgart die erstmalige Austragung dieses neuen Pokals.
Die ersten vier Endspiele des Ligapokals gewann allesamt der FC Bayern, erst im Halbfinale 2001 unterlag man dem späteren Sieger Hertha BSC mit 0:1.
Hier die Final-Spiele von '98 bis 2000:
1998: FC Bayern - VfB Stuttgart 4:0
1999: FC Bayern - Werder Bremen 2:1
2000: FC Bayern - Hertha BSC 5:1
Die Deutsche Meisterschaft wurde am 28. Juni 1972, dem letzten Spieltag, im direkten Duell der beiden Titelkandidaten entschieden!
Der Tabellenführer FC Bayern empfing den Tabellenzweiten Schalke 04 zum "Endspiel" (seit 1963 gab es keine echten Endspiele mehr um die Meisterschale) im Münchner Olympiastadion.
Das erste Heimspiel im neuen und mit 80.000 Zuschauern ausverkauften Olympiastadion endete mit einem triumphalen 5:1 und der dritten Meisterschaft für den FC Bayern.
Gleich drei, bis heute unerreichte Rekorde stellte der FC Bayern bzw. einer seiner Spieler in dieser Saison 1971/72 auf:
1. Die Bayern erzielten 55:13 Punkte (79 Punkte)
2. Es gelangen ihnen 101 Tore in einer Saison und
3. Gerd Müller erzielte seinen Jahrhundert-Rekord mit 40 Toren in einer Spielzeit!
Das ist das Rekordteam, das die Knappen aus dem Stadion fegte:
Am 26. Juni 1965 demontierte der FC Bayern im letzten Gruppenspiel TB Berlin auf dessen eigenem Platz mit 8:0 und schloss damit die Aufstiegsrunde zur Bundesliga auf dem 1. Platz ab!
Der FC Bayern war nach zweijähriger, vom DFB verordneten Abwesenheit wieder in die höchste deutsche Spielklasse zurückgekehrt!
Bester Torschütze des FC Bayern in der Aufstiegsrunde wurde - trotz Gerd Müller - der Spieler, der seit seiner Ankunft im Jahre 1961 stets die meisten Saisontreffer erzielte hatte:
Rainer Ohlhauser erzielte in der Aufstiegsrunde 7 Treffer, einen mehr als Gerd Müller.
Ohlhauser profilierte sich bis zum Aufstieg 1965 als torhungrigster Stürmer der Münchner:
In den Oberliga-Spielzeiten von 1961 bis 1963 bestritt er 55 Spiele, in denen er 47mal traf; in der Regionalliga Süd versenkte er zwischen 1963 und 1965 in 71 Spielen phantastische 75mal das Leder im gegnerischen Tor. Dabei hängte er in der Saison 1964/65 sogar Gerd Müller ab.
Er bliebt noch bis 1970 beim FC Bayern und war somit an allen bayerischen Erfolgen der 60er Jahre beteiligt.